Die Zivilisationsbringer Deutschtum in Guatemala

In Guatemala gibt es seit 150 Jahren eine kleine, aber sehr einflussreiche deutsche Gemeinde. Ihr Erfolg begann mit dem Kaffeeboom und ist bis heute nahezu ungebrochen. Wer damals Deutschland verließ, ging mit dem Selbstverständnis des Herrenmenschen. Überzeugt davon, einer höheren Kultur anzugehören, zwangen sie Guatemala ihr Zivilisationsmodell auf. Schon nach wenigen Jahren besaßen sie die fruchtbarsten Ländereien, die gesamte Infrastruktur und das Handelsmonopol. Im Hintergrund waren es die Indios, die den Kaffee pflückten oder den Kardamom sortierten. Den Einbruch des Zweiten Weltkriegs überlebte die deutsche Gemeinde unbeschadet, nur versteckten sie ihren Besitz nun hinter anonymen Firmenschildern. Große deutsche Konzerne etablierten sich und machten Millionengewinne. Doch die Indígenas sind „entwicklungshemmend”. Sie wehren sich bis heute gegen Landraub und die Zerstörung ihrer Lebensformen. Die Militärdiktaturen führen einen erbarmungslosen Krieg für die Modernisierung des Staates und der Wirtschaft. Guatemala wird zum ersten Labor Lateinamerikas für den „Schmutzigen Krieg”. Hunderttausende fallen der „Politik der verbrannten Erde” zum Opfer.

Schlagworte: Kolonialismus, Geschichte
Länder/Kontinente (inhaltlich): Guatemala, Lateinamerika

Produktionsjahr2000
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateDVD
Länge89 Minuten
BuchUli Stelzner, Thomas Walther
RegieUli Stelzner, Thomas Walther
KameraThomas Walther
TonUli Stelzner, Claus Knobel
MusikTil Mertens, Hans Kolter, Jacinto Coc Tec, Julio Felipe Batz Gutierrez, Grupo Despertar Garifuna
SchnittUli Stelzner, Thomas Walther
ProduktionISKA
GenreDokumentarfilm